Tango verboten – FAZ vom 25.11.2020

Frankfurt am Main, 25. November 2020

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) widmet dem Instituto Cervantes Frankfurt in der Ausgabe vom 25. November 2020 einen spannenden Artikel.

Für den Bericht hat Redakteur Michael Hierholzer genau und umfassend recherchiert und alle wichtigen Punkte, die das spanische Kulturinstitut in Frankfurt ausmachen, auf den Punkt zusammengebracht.

Für diese Zeilen ist das Instituto Cervantes Frankfurt sehr dankbar. Immerhin sollten die Aktivitäten des Instituto Cervantes in den Bereichen Sprache, Kultur und Bibliothek zukünftig stärker in das Blickfeld der Frankfurter Bürger*innen rücken.

Kultiviert, wie die FAZ schon immer ist, verwendet sie in Bezug auf den Tango das Sprichwort des über hundertjährigen Erlasses des Kaisers als Synonym für das Ende des pulsierenden Lebens in der Belle Époque, um von der Gefahr eines raschen Verschwindens der Kultur aus unserem Leben zu sprechen, und darüber, wie das Instituto Cervantes alles tut, um die Flamme in der Finanzhauptstadt zu halten.

Übrigens, Tangotanzen war in Deutschland tatsächlich bereits verboten und dies hatte nichts mit einer Pandemie zu tun.

Am 20. November 1913 lässt Kaiser Wilhelm II. seinen Offizieren das Tangotanzen in Uniform verbieten. Als der Kronprinz wenig später beim Tangotanzen erwischt wird, greift der Monarch hart durch:

„Wir verpflichten hiermit durch die Hofansage die gesamten Hofstaaten, Chargen und Rekrutierten, sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Privaten eines ausgesprochen widerwärtigen Tanzes zu enthalten. Auch die Mitglieder der allerhöchsten Familie sind bei Ordre gehalten, sich dieser fremdländischen Unsitte zu entziehen.“

Fotos: Frank Röth
Autor: Michael Hierholzer/FAZ